Rasenpflege kann so einfach sein – mit den richtigen Partnern an Ihrer Seite. Wir von Hamburger Rollrasen verstehen Rasenpflege als Wissenschaft, damit Sie es nicht müssen. Unser Expertenwissen und unsere langjährige Erfahrung im Anbau von Rollrasen fließen in alle Gräser ein, die wir kultivieren. Für Sie bedeutet das: Ein gesunder, kräftiger Rasen, ohne komplizierte Verfahren.
Natürlich kommt unser Rollrasen gesund und stark zu Ihnen – frei von Rasenkrankheiten. Doch wir wissen, dass die Natur ihre eigenen Regeln hat. Sollten Sie auf Ihrem Bestandsrasen, egal wie alt dieser ist, oder wo Sie ihn gekauft haben, Anzeichen von Krankheiten entdecken, ist dieser Blog Ihr erster Schritt zur Lösung. Mit unseren bewährten Tipps wird Rasenpflege zu einem einfachen Prozess, der Ihnen wieder zu dauerhaftem, satten Grün verhilft.
Und falls Sie zusätzliche Unterstützung benötigen, sind unsere Experten nur einen Anruf entfernt:
040 80 60 76 89 0
Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, um sicherzustellen, dass Ihr Rasen immer das Prachtstück Ihres Gartens bleibt. Egal ob Sie Fragen haben oder mit einem spezifischen Problem konfrontiert sind – wir sind hier, um Ihnen das Leben leichter zu machen.
Packen wir es an – für einen Rasen, der nicht nur einfach zu pflegen ist, sondern Sie jeden Tag aufs Neue mit seiner Vitalität und seinem Glanz erfreut.
Blattflecken
Drechslera spp.; Curvularia spp.; Bipolaris spp.
(Quelle:Diagnose – und Therapiehandbuch Eurogreen)
Hinter der allgemeinen Bezeichnung Blattflecken stehen eine ganze Reihe von Pilzgattungen und – arten. Eine eindeutige Unterscheidung der Erregerart ist nur durch mikroskopische Untersuchungen möglich. Einige Erreger sind an kühlere Temperaturen gebunden (Drechslera poae: Temperaturoptimum 8 – 15 °C), andere dagegen an hohe Temperaturen (Curvularia spp.: Temperaturoptimum 20 – 30 °C). Blattflecken können schnell durch Pflege- maschinen sowie Menschen übertragen werden.
An den Blättern zeigen sich kleine, scharf begrenzte, rot bis dunkelbraune Flecken. Diese vergrößern sich im Laufe der Infektion. Das Zentrum des Fleckes stirbt ab und wird dann strohfarben. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen und starkem Befall kommt es zum Absterben der gesamten Pflanzen. Der infizierte Bestand weist dann eine lockere Narbe auf, verfärbt sich bräunlich und wirkt vertrocknet.
Folgende Faktoren können den Befall mit Blattflecken fördern:
- Einseitig hohe Stickstoffgaben, die zu Wachstumsschüben und schwammigen Zellgewebe führen.
- Kaliummangel
- Lichtmangel
- Rasenfilz (dient dem Erreger zur Überwinterung)
- Hohe Luftfeuchtigkeit, Tau (für die Infektion ist ein Wasserfilm auf den Blättern notwendig)
Um dem Befall vorzubeugen oder ihn zu behandeln empfehlen wir Ihnen:
- Vermeidung von Stresssituationen wie extremer Tiefschnitt, Lichtmangel
- Ausgewogene Nährstoffversorgung (nicht zu viel Stickstoff und ausreichend Kalium)
- Beseitigung des Rasenfilzes
- Schnelles Abtrocknen des Bestandes ermöglichen: Luftzufuhr optimieren, Bodenoberfläche trocken halten
- Optimierung der Beregnung (Menge, zeitliche Verteilung)
Algen in Rasenflächen
(Quelle: Eurogreen Diagnose- und Therapiehandbuch
In Rasenflächen können sich besonders unter längeren feuchten Bedingungen Algen an der Bodenoberfläche ansiedeln. Hierbei handelt es sich zumeist um Blaualgen (Cyanobakterien) und/oder Grünalgen (Chlorophyta).
Algen auf Rasenflächen sind keine Schaderreger im eigentlichen Sinne. Sie befallen die Pflanzen nicht. Trotzdem können sie auf Rasenflächen größere Schäden verursachen. Diese Schäden sind:
- dunkelgrüner bis schwarzer Belag, versiegelt die Bodenoberfläche
- Hemmung der Wasserinfiltration
- Verhinderung des Gasaustausches
- rutschige Oberfläche durch Schleimbildung
- Konkurrenz zu den Gräsern (Wasser, Nährstoffe)
- vermutlich Produktion von Stoffen, die das Gräserwachstum hemmen
Welche Möglichkeiten zur Algenkontrolle gibt es?
Die große Anpassungsfähigkeit von Grün- und Blaualgen an die unterschiedlichsten Standortverhältnisse und ihre nahezu gleichen Anforderungen an die Lebensbedingungen wie die Rasengräser machen eine Bekämpfung sehr schwierig. Deshalb können Algen nur durch geeignete Pflegemaßnahmen kontrolliert oder zurückgedrängt werden.
Pflegemaßnahmen sollen die Lebensbedingungen für die Algen verschlechtern. Hierzu zählen insbesondere:
- Schattenlagen vermeiden (zu feucht, zu wenig Licht für Gräser)
- Luftzirkulation schaffen
- Besanden zum Abtrocknen der Oberfläche
- Mit Beregnung sparsam umgehen
- Lange Benässung des Bodens vermeiden, gute Dränage im Boden
- Nicht zu tief mähen
- Dichten Bestand schaffen
Falls Algen bereits im Bestand vorhanden sind, ist eine Beseitigung relativ schwierig. In der Praxis verspricht folgende Vorgehensweise Aussicht auf Erfolg:
- Bestand abtrocknen lassen, Algen bilden Krusten
- Algenkrusten sorgfältig manuell herauskratzen und entfernen
- Kahlstellen mit Nagelbrett perforieren
- Nachsäen
- Leicht absanden
Hexenringe
(u.a. Marasmius oreades )
(Quelle: Eurogreen Diagnose- und Therapiehandbuch
Hexenringe gehören zu den bodenbürtigen Schadpilzen. Es sind über 50 Arten von Hexenringen bekannt. Die Pilze leben vorwiegend im Rasenfilz oder im Boden und warten dort auf für sie optimale Entwicklungsbedingungen.
Das Geflecht des verursachenden Pilzes breitet sich unter der Erde kreisförmig aus. Oberirdisch erkennt man nur einen gelben oder grünen Ring. Manchmal können in diesem Ring Fruchtkörper wachsen.
Folgende Faktoren können den Befall von Hexenringen fördern :
- Magere, sandige Standorte
- Stark verfilzte Flächen
- Bereiche mit Bodenverdichtung
Durch das stark wasserabweisende Myzel wird die Bekämpfung des Hexenringes behindert. Aus diesem Grund muss die gesamte Myzelschicht mit einer Grabegabel aerifiziert (gelockert) werden. Danach muss gründlich und durchdringend bewässert werden. Die idealen Behandlungszeiträume liegen im Frühjahr und Herbst.
Pythium – Fäule
(Quelle: Diagnose – und Therapiehandbuch Eurogreen)
Hinter dem Begriff Pythium Fäule verbergen sich diverse Krankheitsbilder, die in Abhängigkeit zum Alter der Rasenfläche stehen. Allgemein gesehen handelt es sich hierbei um eine Erkrankung, die vor allem Gräser mit geringer Vitalität befällt (Stresskrankheit). Aus diesem Grund tritt Pythium häufig als Folgeinfektion von Trockenschäden auf. Bei günstigen Umweltbedingungen kann es zu einer schnellen und großflächigen Ausbreitung kommen. Zum einen werden infizierte Pflanzenteile verschleppt, zum anderen werden Pilzsporen mit Oberflächenwasser verbreitet.
Pythium bei Neuanlagen und Nachsaaten
Vorauflauffäulen: Störung der Keimung, es kommt zu Fehlstellen.
Wurzelnekrosen und Stängelweichfäulen: Nach dem Auflaufen trocknen die Gräser an der Halmbasis ein, fallen um und sterben ab. Sie lassen sich sehr leicht aus dem Boden ziehen, die Wurzeln sind dunkel verfärbt. Anfangs handelt es sich um kleine Kahlstellen, später laufen die Flecken ineinander und größere Flächen werden zerstört.
Pythium bei etablierten Rasenflächen
Blatt – und Wurzelfäulen: Zu Beginn der Krankheit trifft man auf kleine eingesunkene Flecken, die bei hoher Luftfeuchtigkeit schleimig wirken und sich so auch anfühlen (Film auf den Blättern). Bei idealen Befallsbedingungen laufen die grauen bis rötlichen Flecken zusammen und lassen größere Flächen entstehen. In diesem Stadium besteht die Gefahr der Verwechslung mit Trockenschäden. Betrachtet man jedoch die Einzelpflanze, so lässt sich diese sehr leicht aus dem Boden ziehen. Dabei reißt in der Regel der braun verfärbte Wurzelhals ab. Myzel zeigt sich nur sehr selten, insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Alle Gräserarten können von Pythium befallen werden.
Folgende Faktoren können den Befall mit Pythium fördern:
- Hohe Tagestemperaturen > 30 °C in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit und Nachttemperaturen > 20 °C
- Hohe Bodentemperaturen
- Wassergesättigter Boden und langanhaltend feuchter Pflanzenbestand (Staunässe, Tau, Schattenlagen, fehlende Luftzirkulation, Windstille)
- Bodenverdichtungen
- Stickstoffüberschuss (Stoßwachstum), Kaliummangel
- Hohe pH – Werte
- Bei Neuanlagen und Nachsaaten: Zu dichter Pflanzenbestand durch zu hohe Saatstärke, zu tiefe Saatgutablage.
Um dem Befall vorzubeugen oder ihn zu behandeln, empfehlen wir:
- Optimierung der Beregnungstechnik: Beregnung vorzugsweise in den Morgenstunden, damit der Bestand schnell abtrocknet und das Eindringen der Erreger in die Pflanze erschwert wird (für die Infektion muss ein Wasserfilm auf den Blättern sein, der dem Erreger das Eindringen ermöglicht).
- Beseitigung von Bodenverdichtungen
- Ausgeglichene und gleichmäßige Nährstoffversorgung.
- Reduzierung des Rasenfilzes
- pH – Wert – Kontrolle
- Bei Neuanlagen und Nachsaaten: Optimale Saatgutmenge und Keimbedingungen
Rotspitzigkeit (Corticium fuciforme)
(Quelle: Diagnose - und Therapiehandbuch Eurogreen )
Die Rotspitzigkeit ist eine altbekannte Rasenkrankheit, die weltweit anzutreffen ist. Da die Mindesttemperaturen für eine Infektion bei 5 °C und die Höchsttemperatur bei 30 °C liegen, ist ein nahezu ganzjähriger Befall möglich. Die Schäden sind in der Regel jedoch gering, da es nur selten zu einem Stängel – oder Blattbefall kommt.
Zunächst zeigen sich kleine, unregelmäßig geformte Flecken, die im weiteren Verlauf der Infektion erst hellbraun und dann strohfarben werden. Innerhalb der erkrankten Flächen trifft man häufig auf gesunde Pflanzen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit zeigt sich ein rosafarbenes, watteartiges Myzel. An den Spitzen der befallenen Blätter bilden sich durch Myzelzusammenlagerung die typischen geweihartigen, roten Stromastrukturen. Bei Temperaturen von 16 – 22 °C und feuchter Witterung ist ein epidemisches Auftreten möglich. In diesem Fall erscheinen die gesamten Rasenflächen rot.
Bitte beachten Sie folgende Faktoren, die den Befall mit Rotspitzigkeit fördern:
- Langanhaltende Feuchtigkeit im Pflanzenbereich (Regen, Nebel, Tau, mögliche falsche Beregnungstechnik)
- Unausgeglichene und unregelmäßige Nährstoffversorgung (besonders Stickstoffmangel)
- In manchen Jahren herrscht extremer Befallsdruck, bedingt durch ideale Umweltbedingungen für den Erreger.
Um den Befall vorzubeugen oder ihn zu behandeln, empfehlen wir:
- Ausgewogene und gleichmäßige Nährstoffversorgung
- Düngung mit Langzeitstickstoff
- Bei akutem Befall: zusätzliche Düngung mit Stickstoff
- Reduzierung des Rasenfilzes
- Optimierung der Beregnungstechnik
Schneeschimmel (Microdochium nivale)
(Quelle: Diagnose – und Therapiehandbuch Eurogreen)
Obwohl der Name Schneeschimmel eine andere Deutung zulässt, ist er keine echte Winterkrankheit und weder an Schnee noch an Frost gebunden. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und kühler Witterung ( Temperaturoptimum 8 ° C ) kann die Infektion beinahe ganzjährig erfolgen. Lediglich Temperaturen 20 ° C inaktivieren den Erreger. Bei Temperaturen von 3 ° C ist Schneeschimmel der wichtigste Krankheitserreger auf Rasen.
Bei Schneeschimmel handelt es sich um eine Nassfäule. Zu Begin der Krankheit können sich kleine, wässrig – graue Flecken von 4 – 6 cm Durchmesser bilden, die an Ölschäden erinnern. Bei Ausbreitung der Krankheit können bis zu 25 cm Durchmesser erreicht werden, wobei die Flecken ineinander laufen. Am Rand kann sich ein dunkelbrauner Ring bilden, die aktive Zone der Infektion. Bei hoher Luftfeuchtigkeit erscheint dichtes, watteartiges, graues bis rosafarbenes Myzel. Die Regeneration der befallenen Flächen erfolgt aus der Mitte der Flecken heraus ( Froschaugen – Bild ).
Folgende Faktoren fördern den Befall mit Schneeschimmel:
- Wechselnde Temperaturen ( Kälte - / Wärmeperioden ), wodurch Gräser keine vollständige Dormanz ( Winterruhe ) ausbilden können.
- Langanhaltende Feuchtigkeit im Pflanzenbereich ( Tau, Nebel, Beregnung ).
- Fehlende Luftzirkulation
- Schlecht abtrocknende Bodenoberflächen ( Verdichtungen, Staunässe ).
- Schneedecke auf ungefrorenem Boden.
- Abdeckung durch Schnittgut, Laub und Mulch.
- Zu intensive Pflege im Spätherbst ( Stress, Wunden )
- Einseitig hohe Stickstoffgaben zum Herbst
- Kaliummangel
- Hohe PH – Werte
Um dem Befall vorzubeugen oder ihn zu behandeln, empfehlen wir:
- Ausgewogene Nährstoffversorgung
- Vermeidung schnelllöslicher Stickstoffformen und Anheben der Kaliumgaben zum Herbst.
- Trockenhalten der Bodenoberfläche ( Aerifizieren, Vertikutieren, Sanden, evtl. Drainage )
- Absammeln von Laub, Schnittgut usw.
- Optimierung der Luftzufuhr.
- Vermeidung von Kalkgaben zum Herbst, da der Pilz alkalische Bodenverhältnisse bevorzugt.
- Reduzierung des Rasenfilzes.
- Gründliches Vertikutieren im Frühjahr nach überstandener Infektion, um befallenes Pflanzenmaterial zu entfernen.
Hinweise zu Hutpilzen im Rasen
Hutpilze im Rasen sind eine natürliche Erscheinung. Rasen und Hutpilze leben nun einmal zusammen. Diese Pilze gibt es genauso auf Fußball- und Golfplätzen.
Die Pilze ernähren sich von Mähgutresten und altem Humus im Boden und sind ungiftig. Sie sind ein Zeichen dafür, dass die Biologie an diesem Standort stimmt.
Wir, als Produzent von Rollrasen, müssen rückstandfreien Rasen ohne Chemikalien liefern. Pilzsporen, ausgewachsene Pilze, sowie Pilzmycel sind jedoch nur durch eine Spritzung zu bekämpfen. Doch wir können keinen gespritzten Rasen in den Handel bringen.
Im Privatgarten sind zur Zeit sind keine Spritzmittel zugelassen. Eine Bekämpfung ist daher nicht möglich. Wir denken,dass man dies als eine natürliche Erscheinung sehen sollte und lieber einen chemiefreien Rasen im Garten vorziehen sollte.
Sonstige Pilze, die sporadisch im Rasen auftreten können, ohne direkt Schäden zu verursachen.
Schleimpilze
(Quelle: Eurogreen Diagnose- und Therapiehandbuch
Treten vorwiegend im Sommer bei feucht-warmer Witterung auf. Die in verschiedenen Farben vorkommenden Fruchtkörper (kleine Kugeln) verursachen keine Schäden an den Gräsern und verschwinden nach weinigen Tagen von selbst.
Mehltau
(Quelle: Eurogreen Diagnose- und Therapiehandbuch
Tritt vorwiegend im Sommer in Schattenlagen und insbesondere an Wiesenrispe (Poa pratensis) auf. Schwächt die Gräser bei starker Infektion durch Myzelüberzug auf den Blättern. Dies führt zu einer Verringerung der Photosynthese.
Keine Gegenmaßnahmen erforderlich.
Quelle: Dr. Harald Nonn, EUROGREEN.